Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Patientinnen mit Brustkrebs im peri-operativen Bereich der Primärtherapie: Belastungen und Krankheitsverarbeitung sowie Bedürfnisse gegenüber pflegerischer Betreuung

Hintergrund

Die Zahl der in Deutschland jährlich neu auftretenden Brustkrebserkrankungen beträgt je nach Quelle der Hochrechnung etwa 46.000 bis 50.000. Das Mammakarzinom ist damit die häufigste Krebserkrankung der Frau und macht 26 % aller jährlichen Malignomneuerkrankungen bei Frauen aus. Dabei ist die Inzidenz in Deutschland, wie in allen anderen westlichen Ländern, steigend. Derzeit erkrankt etwa jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom. In Deutschland sterben pro Jahr 19.000 Frauen an Brustkrebs. Bei Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren ist das Mammakarzinom die häufigste Todesursache.

Im Bereich der Medizin wurden inzwischen differenzierte Diagnose- und Behandlungsmethoden entwickelt. Auf Seiten der Psychoonkologie und Rehabilitationsforschung richtet sich das Interesse darauf, welchen unterschiedlichen subjektiven Formen der Belastungsverarbeitung ein günstiger Effekt für den Krankheitsverlauf resp. Heilungserfolg zugesprochen werden kann.

Es herrscht Einigkeit darüber, dass zur Verbesserung von Chancen einer langfristig effektiven Verarbeitung physischer und psychischer Belastungen der Patientinnen schon im perioperativen Versorgungsbereich qualifizierte Unterstützungsangebote zu offerieren sind. Allerdings besteht ein eklatanter Mangel wissenschaftlich begründeter, innovativer Konzepte insbesondere der pflegerischen Betreuung und Versorgung dieser Patientinnen. Diesen Umstand gilt es mit Blick auf neue Herausforderungen und gestiegene Ansprüche an professionelle Pflege insbesondere im Bereich der Primärtherapie bei verkürzter Verweildauer zu korrigieren.

Dazu bedarf es forschungsgestützter Kenntnisse über Belastungen und Bewältigungsformen der betroffenen Frauen sowie ihrer Bedürfnisse gegenüber professioneller pflegerischer Betreuung speziell im perioperativen Bereich.

Ziel

Das Ziel der Osnabrücker Studie ist es, den komplexen Prozess der Krankheitsbelastung und –bewältigung sowie die jeweiligen Bedürfnisse gegenüber pflegerischer Betreuung situationsspezifisch und subjektorientiert zu erfassen.

Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse soll ein innovativer Beitrag geleistet werden zur konzeptionellen Entwicklung eines pflegerischen Unterstützungs- und Versorgungsangebotes, das den spezifischen Belastungs- und Bewältigungsproblemen sowie den speziellen Betreuungsbedürfnissen von Brustkrebspatientinnen im Bereich der stationären Primärtherapie Rechnung trägt.

Design

Belastung und deren Verarbeitung stellen einen komplexen Wechselwirkungsprozess zwischen Individuum und Umwelt dar. Deswegen wird eine Mehrebenenerfassung mit Selbst- und Fremdeinschätzung durchgeführt. Weiterhin wird eine qualitative Herangehensweise mit einem eher quantitativ ausgerichteten Erhebungsinstrument kombiniert. Eingesetzt werden leitfadengestützte Interviews mit Patientinnen, Expertinneninterviews mit Krankenschwestern, die Berner Bewältigungsformen (BEFO) und ein Kurzfragebogen zur Erhebung soziodemografischer Daten.

Laufzeit

November 2004 bis Juni 2007

Kooperationspartner

Vier Frauenkliniken im nord- und westdeutschen Raum

Finanzierung

Förderung durch die Deutsche Krebshilfe e.V.

Projektleitung

Prof. Dr. Hartmut Remmers

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen

Martina Holtgräwe, Diplom-Psychologin
Christiane Pinkert, Pflegewissenschaftlerin (MScN)