Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Konzeptentwicklung: Strukturelle und qualitative Optimierung der Palliativversorgung in Stadt und Landkreis Osnabrück

Hintergrund

Die angemessene Versorgung und Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen unter der Maßgabe der Erhaltung und, wenn möglich, der Verbesserung von Lebensqualität und Selbständigkeit ist das Ziel einer sich zunehmend etablierenden medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Palliativversorgung in Deutschland. Vor dem Hintergrund alarmierender Bedarfsanalysen für den stationären und ambulanten Sektor (vgl. etwa Enquete-Kommission 2005, Sabatowski et al. 2004, Student et al. 2004, Tesch-Römer/Zeman 2003, Wilkening/Kunz 2003) steht die Verbesserung der infrastrukturellen und qualifikatorischen Bedingungen der Palliativarbeit im Mittelpunkt der politischen und fachwissenschaftlich-interdisziplinären Bemühungen. Für das Land Niedersachsen muss von einem Bedarf von 46 000 bis 100 000 Palliative Care Versorgungstagen (in Abhängigkeit vom zugrunde gelegten Szenario) ausgegangen werden (Buser et al. 2004). Um diesem Versorgungsbedarf gerecht zu werden, konzentrieren sich die Aktivitäten und Initiativen zum Ausbau der Palliativversorgung in Niedersachsen derzeit auf die Verbesserung der strukturellen Versorgungsleistungen (Einrichtung von Palliativstützpunkten, Überleitungsfragen, ambulant/stationär etc.). Es engagieren sich diesbezüglich zahlreiche formelle (Arbeitskreis Pflege der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin DGP, Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V. LAG, Palliativ-Arbeitsgemeinschaft Niedersachsen PAG) und informelle Arbeitskreise („Runde Tische“) mit dem Ziel, Interessen der Palliativversorgung politisch zu vertreten und der Forderung nach regionaler Vernetzung relevanter Institutionen und Einrichtungen Rechnung zu tragen. Noch wenig bearbeitet erscheinen bislang Fragen der qualifikatorischen Verbesserung der Palliativarbeit. Bildungsangebote im Kontext der Palliativarbeit konzentrieren sich noch überwiegend auf den Bereich der Basisversorgung (Mikro-Ebene der Palliativarbeit) und fokussieren weniger auf Kompetenzen im Bereich der Struktur- und Organisationsentwicklung (Meso- und Makroebene der Palliativversorgung). Während die strukturelle Weiterentwicklung der Palliativversorgung im „Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Palliativversorgung in Niedersachsen“ (2006) durch eine detaillierte Beschreibung von Aufgaben und Ausstattungen von Palliativstützpunkten eine hohe Aufmerksamkeit erfährt, bleiben die qualifikatorischen Herausforderungen einer guten Palliativversorgung in diesem Rahmenkonzept sowohl auf der Ebene der Basisversorgung als auch auf der Ebene der Spezialversorgung noch weitgehend unbestimmt.

Ziel

Ziel des Projekts ist, auf der Grundlage einer quantitativ und qualitativ differenzierten Bedarfs- und Bestandsaufnahme von Versorgungsstrukturen und Bildungsangeboten im Bereich Palliative Care in der Stadt und dem Landkreis Osnabrück ein Entwicklungskonzept im Sinne einer schrittweisen Optimierung und Integration der regionalen Versorgungslandschaft zu erarbeiten. Das Entwicklungskonzept soll einen detailliert ausgearbeiteten Katalog zu ergreifender struktureller und qualifizierender Maßnahmen enthalten. Das gesundheitspolitisch anzustrebende Ziel entsprechend abgeleiteter Entwicklungsmaßnahmen besteht darin, neben den in der Region Osnabrück schon bestehenden verhältnismäßig günstigen, jedoch noch zu verbessernden Voraussetzungen, ein landesweit, möglicherweise auch bundesweit modellförmiges Versorgungsnetz aufzubauen.

Laufzeit

April 2008 bis September 2009

Kooperationspartner

Gesundheitsdienst Stadt und Landkreis Osnabrück
Palliativstützpunkt Osnabrück
Institut für Gesundheit und Bildung Osnabrück e.V.

Finanzierung

Förderung durch Sparkassenstiftung Osnabrück, Landkreis Osnabrück

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. phil. Hartmut Remmers
Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen

Christiane Pinkert, Pflegewissenschaftlerin (MScN)
Jutta Busch M.A.